PIN-Datenbank

Den aufgeführten Maßnahmen sind Arten zugeordnet, die von der jeweiligen Maßnahme profitieren können und umgekehrt.

Grünlandbrache

VARIANTE 1: BEWEIDUNG
Die extensive Weidenutzung zeichnet sich durch eine geringe Besatzdichte aus, die in der Regel in Großvieheinheiten pro Hektar angegeben wird. Häufig wird bereits nach kurzer Zeit durch Tritt- und Fraßaktivitäten eine Strukturanreicherung des Grünlandes erreicht. Der Nährstoffaustrag ist jedoch im Vergleich zu einer extensiven Wiesennutzung geringer. Die Pflanzengesellschaft ist eine andere als auf Wiesen, da die Pflanzen den Verbiss und den Tritt durch die Weidetiere aushalten müssen. Extensive Weiden sollten großflächig angelegt werden, um entsprechend schonend für Insekten und Pflanzengesellschaften zu sein. Kleinteilige Störstellen, wie Suhlen oder Scharrstellen von Rindern sind dabei erwünscht und bieten Insekten und Kräutern wichtige Kleinlebensräume.

 

VARIANTE 2: MAHD
Extensive Mähwiesen bieten im Gegensatz zu beweideten Systemen ein anderes Pflanzeninventar, welches häufig noch einen reichhaltigeren Blühaspekt hervorbringt. In der Regel finden zwei Schnitte pro Jahr statt wobei der erste Schnitt in den Blütezeitpunkt der Wiesenmargarite fällt (Mai – Juni) und der zweite Schnitt in den September. Durch den ständigen Nährstoffentzug können sich klimastabile Pflanzengemeinschaften über lange Zeiträume erhalten. Eine leichte Düngung mit Festmist kann je nach Nährstoffniveau im Laufe der Zeit für den Artenreichtum von Vorteil sein.

Durchführung

VARIANTE 1: BEWEIDUNG

  • Eingeschränkte Besatzdichte (i.d.R. bis 2 GV/ha), Minimum 10 ha
  • Grundsätzlich keine Präferenzen für Tierarten, Robustrinderrassen besonders geeignet
  • Beweidung mit Ziegen zum Verbiss von Gehölzen empfohlen
  • Saisonale Hütehaltung durch Schaf- und Ziegenbeweidung
  • Nutzungspflicht
  • Punktuelle Pflege durch Mulchen oder Mähen möglich
  • Verzicht auf Pflanzenschutzmittel und Düngung

VARIANTE 2: MAHD

  • Zweischürige Mahd
  • Häufig Heunutzung sinnvoll
  • Verzicht auf Pflanzenschutz und Düngung
  • Festmistdüngung je nach Nährstoffniveau sinnvoll
  • Mahd mit Balkenmäher am schonendsten für Insekten

Funktion

  • Artenvielfalt
  • Biotopvernetzung
  • Boden-, Wasser-, Klimaschutz
  • Umfangreicher Lebensraum für viele Arten
  • Nahrungsangebot
  • Strukturanreicherung
  • CO²-Speicherung

Literatur

Stiftung Westfälische Kulturlandschaft

Hauptgeschäftsstelle

Münster

Schorlemerstraße 11
48143 Münster
Tel.: 0251 / 4175 147
Fax: 0251 / 4175 261
info[at]kulturlandschaft.nrw

Geschäftsstelle Herford

Auf der Helle 16
32052 Herford
Tel.: 05221 / 34204.46
Fax:  05221 / 34204.19

Die Stiftung Westfälische Kulturlandschaft wurde vom Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverband e.V. gegründet, um gemeinsam mit Naturschutz und Landwirtschaft neue Wege zur Bewahrung und Entwicklung der Kulturlandschaft in Westfalen-Lippe zu gehen.