Ausgleichsmaßnahmen.

Grafik Ausgleichsmaßnahmen

Warum produktionsintegrierter Ausgleich.

Wann immer ein Baugebiet ausgewiesen oder eine Straße gebaut wird, verschwindet ein Stück freie Landschaft unter Asphalt und Beton. Diese Flächen boten bisher Pflanzen und Tieren eine Heimat, häufig wurden sie zudem landwirtschaftlich genutzt.

Um den Verlust für die Natur wieder auszugleichen ist im Rahmen der so genannten Eingriffsregelung vorgeschrieben, dass an anderer Stelle Lebensräume naturschutzfachlich aufzuwerten sind. Da hierzu häufig ebenfalls landwirtschaftliche Flächen herangezogen werden, bedeutet dies in vielen Fällen einen weiteren Flächenverlust für die Landwirte. Sie sind durch die Bautätigkeiten also in doppelter Hinsicht betroffen.

Die Stiftung Westfälische Kulturlandschaft geht hierbei einen anderen Weg: So genannte „produktionsintegrierte Kompensationsmaßnahmen“ (PIK) sollen sicherstellen, dass auf der einen Seite eine ökologische Aufwertung erfolgt. Wo es fachlich sinnvoll ist, können die Maßnahmen unter Umständen sogar auf wechselnden Flächen umgesetzt werden.

Vorteile:

  • Landwirtschaftliche Fläche bleibt erhalten
  • Eine langfristige Umsetzung ist gesichert
  • Einkommensmöglichkeit für Landwirte
 

Unser “Rundum-sorglos-Paket”

Die Stiftung Westfälische Kulturlandschaft vermittelt zwischen Landwirten, Genehmigungsbehörden und Vorhabensträgern. Sie plant, organisiert und setzt die Maßnahmen zusammen mit Landwirten um. Dies schließt auch die langfristige Pflege und Bewirtschaftung der Maßnahmen mit ein.
Grafik Ausgleichsmaßnahmen Stiftung Westfälische Kulturlandschaft

Lösungen

 

Lösungen für Landwirte, Unternehmen, Gemeinden etc.

  • Akquise von Flächen für Ausgleichsmaßnahmen
  • Ökokonto/Ökopunkte
  • Flächensicherung
  • Erstellung von Konzepten zur Umsetzung von Maßnahmen
  • Abstimmung und Planung von Ausgleichsmaßnahmen mit den beteiligten Behörden
  • Abschluss langfristiger Bewirtschaftungsverträge
  • Umsetzung und Kontrolle der Kompensationsmaßnahmen
  • Monitoring der Maßnahmen
  • Verwaltung der digitalen Daten
  • Übermittlung der Daten für das Kompensationskataster der Landkreise

Für bereits bestehende Maßnahmen bieten wir außerdem an:

  • Übernahme der dauerhaften, extensiven Bewirtschaftung und Pflege

Maßnahmen

Maßnahmen auf festen Flächen

  • Blänken
  • Extensive Weiden- und Wiesennutzung
  • Gehölze
  • Streuobstwiesen
  • Uferrandstreifen
  • Hecken
  • ect.
Auf wechselnden Flächen

  • Acker-, Grünland-, Einsaatbrache
  • Ackerrandstreifen
  • Bearbeitungsfreie Schonzeit
  • Blühstreifen ein- und mehrjährig
  • Doppelter Reihenabstand im Getreide
  • Extensives Ackergras
  • Kiebitzinsel, -streifen
  • Lerchenfenster, u.a.
  • ect.

Bilder von Ausgleichsmaßnahmen der Stiftung Westfälische Kulturlandschaft

Auswahl an Beispielprojekten

PIK Bochum

Naturschutz und Landwirtschaft haben gerade in urbanen Räumen eine Gemeinsamkeit: Die Knappheit verfügbarer Flächen. Seit 2021 setzen deshalb die Stadt Bochum und die Stiftung Westfälische Kulturlandschaft gemeinsam mit Bochumer Landwirtinnen und Landwirten das PIK-Projekt um, dessen Ziel die ökologische Aufwertung von Ackerflächen im Bereich der Stadt Bochum ist.

Auf inzwischen mehr als 30 ha legen Landwirtinnen und Landwirte nun auf freiwilliger Basis z.B. Blühstreifen oder Brachen an, bauen extensives Feldgras an oder verzichten auf die Ernte von Extensivgetreide. Sie können dabei aus einem von insgesamt neun Maßnahmen umfassenden Katalog wählen, der zu Projektbeginn zwischen Stiftung und Stadt abgestimmt wurde. Die Stiftung schließt für die Umsetzung Verträge mit den Landwirt*innen ab, deren Laufzeit je nach Art der Maßnahmen drei bis fünf Jahre beträgt. Im Anschluss können die Verträge verlängert werden (wobei die Art der Maßnahmen und die Flächen auf denen sie umgesetzt werden wechseln können, aber nicht müssen), oder es können Verträge mit anderen Landwirt*innen abgeschlossen werden.

Finanziert wird das Projekt durch die Stadt Bochum, die ihrerseits die durch ökologische Aufwertung erzielten Biotopwertpunkte in ein Ökokonto einspeist. Aus diesem kann dann bei Eingriffen in Natur und Landschaft, beispielsweise durch Bauvorhaben, der ökologische Ausgleich abgebucht werden.

Zu den Aufgaben der Stiftung im Rahmen dieses Projektes gehören

  • die Beratung der Landwirt*innen
  • die Planung der Maßnahmen gemeinsam mit den Landwirt*innen
  • das Erstellen und Abschließen von Verträgen
  • die Betreuung der Maßnahmenumsetzung
  • die Beschaffung von Saatgut
  • die Kontrolle und Dokumentation der Maßnahmenumsetzung
  • die Auszahlung der Vergütung an die Landwirt*innen
  • die Öffentlichkeitsarbeit (in Zusammenarbeit mit der Stadt Bochum)

 

Rebhuhn Kirchlengern

Der Neubau einer interkommunalen Entlastungsstraße führte in Kirchlengern durch ein Rebhuhnrevier. In Zusammenarbeit mit einem Landwirt werden dort 1,6 ha Blühstreifen mit einer auf das Rebhuhn abgestimmten Saatmischung als CEF-Maßnahme angelegt sowie 0,5 ha der Selbstbegrünung überlassen. Das Besondere: Die Maßnahmenflächen können innerhalb eines Suchraumes wechseln.

Stadt Hamm

Für ein Gewerbegebiet entlang der BAB 2 sind durch die Stiftung ca. 6,5 ha Ausgleichsmaßnahmen umgesetzt worden. Die Maßnahmen dienen u. a. der Verbesserung des Steinkauz- und Schleiereulenhabitats und umfassen die Anlage von Extensivgrünland, Uferrandstreifen und Hecken, sowie die Ergänzung und Neuanlage von Streuobstwiesen. Die Pflege und extensive Bewirtschaftung der Maßnahmen wird bis 2038 durch die Stiftung gewährleistet.

RAG AG

Im Zuge einer befristeten wasserrechtlichen Erlaubnis erbringt die Stiftung für die RAG eine Ausgleichsmaßnahme auf ca. 5.000 m² entlang eines Fließgewässers für 20 Jahre. Der Saumstreifen -hier Uferrandstreifen- kann in einem mit der zuständigen Genehmigungsbehörde abgestimmten Suchraum auf wechselnden Flächen umgesetzt werden.

K.F.U.

Die durch eine Werkserweiterung entstehenden Eingriffe in den Naturhaushalt konnten unmittelbar ortsnah u. a. durch die Anlage von Extensivgrünland ausgeglichen werden. Die Ausgleichsfläche wird sich voraussichtlich zumindest teilweise zu Feuchtgrünland entwickeln.

Netzleitung Lünen GmbH

Durch die von der Stiftung umgesetzten Maßnahmen wurde im NSG Lippeaue ein Stück Kulturlandschaft wieder hergestellt. Auf rund 8 ha wurde extensives Grünland angelegt, das teilweise als Weide genutzt wird. Für den Steinkauz wurden Kopfbäume gesetzt und Niströhren angebracht. Kiebitze und andere Limikolen werden durch die Anlage einer ca. 3.000 m² großen flachen Blänke und der Anlage von Extensivgrünland gefördert. Darüber hinaus werden für den Uhu an anderer Stelle auf ca. 45.000 m² Maßnahmen einer naturverträglichen Bodennutzung umgesetzt. Beispielsweise ist die Anlage eines Extensivackers, von Saumstreifen, Extensivgrünland, Blühstreifen oder Brachflächen möglich. Diese Maßnahmen können innerhalb eines festgelegten Suchraums auf dreijährlich wechselnden Flächen umgesetzt werden und dienen u. a. der Verbesserung des Jagdhabitats des Uhus.

ELE-Scholven-Wind GmbH

Für den Bau von zwei Windkraftanlagen werden im vom Eingriff in das Landschaftsbild betroffenen Raum Maßnahmen zur Anreicherung des Landschaftsbildes umgesetzt. Im Frühjahr 2011 wurden Kopfbäume gesetzt, eine Allee ergänzt und Extensivgrünland eingesät. Die Stiftung gewährleistet für 25 Jahre die Unterhaltung der Ausgleichsmaßnahmen.

Gemeinden Hiddenhausen und Kirchlengern

Für ein interkommunales Gewerbegebiet der Gemeinden Hiddenhausen und Kirchlengern setzt die Stiftung auf gemeindeeigenen Flächen in der Werreaue Teile des festgelegten Ausgleichskonzeptes um.

Märkischer Kreis

In einem bemerkenswerten Projekt finanziert die untere Landschaftsbehörde des Märkischen Kreises mit Ersatzgeld die Extensivierung von ca. 5,6 ha Grünland in Steilhanglage entlang des Horringhausener Baches. Die Stiftung stellt 25 Jahre die extensive Bewirtschaftung der Fläche sicher.

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Sie können sich vorstellen, auf einer Ihrer Flächen Ausgleichsmaßnahmen umzusetzen?

Nutzen Sie unser Online-Formular um uns diese Flächen zu melden. Wir setzen uns dann mit Ihnen in Verbindung.

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Ansprechpartner

Wolfgang Ganser

Stiftung Westfälische Kulturlandschaft

Wolfgang Ganser
Schorlemerstraße 11
48143 Münster
Tel.: (+49) 0251 / 41 75 – 147
Mail: ganser@kulturlandschaft.nrw

Stiftung Westfälische Kulturlandschaft

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Tel.: 0251 / 4175 147
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Fax:  05221 / 34204.19

Die Stiftung Westfälische Kulturlandschaft wurde vom Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverband e.V. gegründet, um gemeinsam mit Naturschutz und Landwirtschaft neue Wege zur Bewahrung und Entwicklung der Kulturlandschaft in Westfalen-Lippe zu gehen.