Das bundesweite Projekt zur Stärkung der Biodiversität in der Agrarlandschaft ist am Freitagabend in Düsseldorf in dem europaweit größten Wettbewerb dieser Art ausgezeichnet worden. Bei der Übergabe des Preises wurde besonders der im Projekt gelebte Dialog zwischen Naturschutz und Landwirtschaft gelobt. In dem Projekt, das durch den Deutschen Bauernverband (DBV)  und die Umweltstiftung Michael Otto koordiniert wird, werden neue Biodiversitätsmaßnahmen für konventionelle Betriebe erprobt und entwickelt. Begleitet wird das Projekt durch eine intensive Begleitforschung, die die ökologischen und sozio-ökonomischen Effekte der Maßnahmen betrachtet.

Der Stifter und Unternehmer Prof. Dr. Michael Otto und der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied, nahmen den Preis bei der Verleihung in Düsseldorf gemeinsam stellvertretend für alle Projektbeteiligten entgegen.

Auch in Westfalen-Lippe nimmt ein Betrieb an dem Projekt teil und setzt verschiedenste Maßnahmen auf rund 10 % seiner Betriebsflächen im nun zweiten Projektjahr um. „Ich freue mich sehr, dass wir mit unserem Projekt in der Abstimmung überzeugen konnten und sehe es gleichzeitig als Motivation für die kommenden Jahre an.“, freut sich Jürgen Freiherr von Morsey-Picard, der Betriebsleiter des Betriebs in Ostwestfalen-Lippe, und berichtet weiter „Viele der Maßnahmen sind auch für mich etwas Neues und stellen interessante Möglichkeiten in der Bewirtschaftung meiner Flächen dar. Mit dem Ziel, etwas für die Tiere und Pflanzen auf meinen Acker- und Grünlandflächen bewirken zu können, probiere ich gerne etwas Innovatives aus. Zudem werde ich bei konkreten Fragen zu Maßnahmen durch meinen Betriebsberater sehr gut beraten. Für mich ist der Austausch auf Augenhöhe zwischen Landwirtschaft und Naturschutz ein bedeutender Aspekt in diesem Projekt, da beide Seiten voneinander lernen können.“

Bei der Auswahl und Umsetzung der Maßnahmen im F.R.A.N.Z.-Projekt ist die Stiftung Westfälische Kulturlandschaft Ansprechpartner vor Ort und berät den Betrieb. Die landwirtschaftliche Naturschutzstiftung ist das Bindeglied zwischen der Begleitforschung und dem Betrieb selbst.

Ziel ist es, auf den insgesamt zehn Demonstrationsbetrieben in Deutschland, mit den Erfahrungen der Landwirte, Betriebsberater und der Begleitforschung neue Maßnahmen zu entwickeln und diese so zu gestalten, dass sie langfristig auch von anderen Betrieben übernommen werden können. Darüber hinaus sollen die Erkenntnisse aus dem Projekt in die Gemeinsame Agrarpolitik der EU einfließen.