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Den aufgeführten Maßnahmen sind Arten zugeordnet, die von der jeweiligen Maßnahme profitieren können und umgekehrt.

Ernteverzicht von Getreide

Getreide, unabhängig von konventioneller oder extensiver Bewirtschaftung, wird beim regulären Ernteprozess ausgespart und als Struktur über den Herbst und Winter erhalten. Vielen Tierarten bietet das nicht geerntete Getreide im Winter Nahrung und Deckung. Die Standfestigkeit des Getreides wird durch den Verzicht auf Düngemittel positiv beeinflusst. Der zusätzliche Verzicht auf Pflanzenschutzmittel kommt allen Tieren zugute die das Getreide als Nahrungsquelle oder auch als Rückzugsraum nutzen. Weizen, Triticale, Roggen, Hafer und Dinkel eigenen sich besonders gut als Nahrungsquelle, wohingegen Gerste zum Lagern und Auskeimen neigt. Der Ernteverzicht dient der Kompensation fehlender Samenverfügbarkeit in der freien Landschaft für Singvögel, Rebhühner oder Feldhamster. Die Flächen entwickeln eine enorme Anziehungskraft für körnerfressende Vogelarten im Winter und können speziell in Kombination bspw. mit Blühstreifen effektive Ganzjahreslebensräume kreieren (Joest et al. 2016). Bei Gefahr von zu großem Rattenvorkommen sollten die Flächen stetig rotieren.

Durchführung

  • Belassen von Getreidestreifen oder -parzellen bis zum 28. Februar
    (falls Zielart zu den Zugvögeln zählt mindestens 15. Oktober)
  • Funktional im Umfang von 0,5 ha
  • Als Sommer- oder Wintergetreide möglich
  • Verzicht auf Pflanzenschutzmittel und Düngung förderlich für Insekten und Ackerwildkräuter
  • Rotation möglich und bei Rattenvorkommen zu bevorzugen

Funktion

  • Nahrungsangebot
  • Schutz und Deckung
  • Strukturanreicherung

Literatur

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Die Stiftung Westfälische Kulturlandschaft wurde vom Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverband e.V. gegründet, um gemeinsam mit Naturschutz und Landwirtschaft neue Wege zur Bewahrung und Entwicklung der Kulturlandschaft in Westfalen-Lippe zu gehen.