Damit hat das Projekt „Bauern in OWL für Insekten, Natur- und Gewässerschutz“ die letzte entscheidende Qualifizierungsstufe gemeistert, sein Beitrag zum „UrbanLand OWL“ ist offiziell anerkannt. Getragen wird BOWLING von der Stiftung Westfälisch Kulturlandschaft (Münster) und dem Bezirksverband OWL des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes e.V. „Wir freuen uns sehr über diese Würdigung, denn wir sind überzeugt, dass unser Projekt einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Lebensraumbedingung in der offenen Kulturlandschaft – konkret für Flora und Fauna – leistet. Durch ökologische Maßnahmen wird die Kulturlandschaft in OWL als Erholungsort für die Stadtbevölkerung aufgewertet und somit Stadt und Land attraktiv miteinander verbunden“, ist Dipl. Ing. Wolfgang Ganser von der Stiftung Westfälische Kulturlandschaft überzeugt. Der Grundgedanke dieses Biodiversitätsprojektes im Rahmen der Regionale 2022 ist ebenso einfach wie effektiv: Um die mitunter konkurrierenden Belange von Naturschutz und Landwirtschaft näher zusammen zu bringen, sind die bürokratischen Hürden niedrig und die vorgesehenen Maßnahmen einfach umzusetzen. „Die Bereitschaft der Grundeigentümer zur Teilnahme ist groß, das Projekt erfolgsversprechend“, erklärt Antonius Tillmann, Vorsitzender des WLV-Bezirksverbandes OWL. Tatsächlich engagieren sich viele Landwirte gerne und auch langfristig für eine Aufwertung der Kulturlandschaft, in der sie leben und täglich ihre Flächen bewirtschaften. „Manchmal scheitert das Engagement allerdings am bürokratischen Aufwand und auch an fehlenden Kenntnissen, auf welchen Flächen sich welche Maßnahmen eignen, um den größtmöglichen Erfolg zu erzielen. Eine strukturierte Beratung durch die Stiftung Westfälische Kulturlandschaft fällt dann sprichwörtlich auf bereiteten Boden bei den Landwirten, die sich gerne ehrenamtlich für Natur- und Artenschutz auf ihren Flächen engagieren“, so Tillmann. Im Mittelpunkt des Projektes steht die Aufwertung und Wiederherstellung teils vergessener Landschaftsstrukturen, etwa die Revitalisierung von Streuobstwiesen, Entschlammung von Kleingewässern, die Pflege von Wildobst-Fruchthecken, die Aufwertung von Waldrändern oder die Anlage von Lesesteinhaufen. Aber auch die Verwendung von Kopfweiden als lebendige Weidepfähle, die Aufhäufung von Erdwällen als Bienenhügel („Wild Bee Banks“) oder die klassischen Nisthilfen für Insekten und Vögel stehen auf der To-do-Liste. „Ostwestfalen-Lippe ist gekennzeichnet durch eine struktur- und abwechslungsreiche Kulturlandschaft. Wir sind zuversichtlich, mit unserer Beratung den Wissenstransfer zu erhöhen, damit unser Projekt zu einem neuen Bewusstsein für gesellschaftliches, ökologisches Engagement für Natur und Landschaft in Ostwestfalen-Lippe beiträgt“, so Wolfgang Ganser. „Heute hat das Projekt BOWLING die Hürde zum Regionale-Projekt geschafft. In den nächsten Jahren können wir alle gemeinsam die Kulturlandschaft in Ostwestfalen-Lippe aufwerten, können wir zu einer Verbesserung der Biodiversität in unserer Heimat beigetragen, können wir auch den Menschen, die hier leben, einen großen Dienst erweisen“, ist Antonius Tillmann zuversichtlich.