Projekt „Lebendige Felder und Bunte Wälder“
Unsere Kulturlandschaften stehen vor großen Herausforderungen: Der Klimawandel und der Verlust biologischer Vielfalt beeinträchtigen sowohl die Waldentwicklung als auch die Landwirtschaft. Auch der Einfluss von Schalenwild (Reh, Rotwild etc.) auf junge Bäume erfordert ganzheitliche Lösungsansätze.
Das Projekt „Lebendige Felder und bunte Wälder“ setzt genau hier an – mit dem Ziel, landwirtschaftlich genutzte Flächen ökologisch aufzuwerten und gleichzeitig den Waldumbau aktiv zu unterstützen.
Durch die Aufwertung der Agrarlandschaft mit beispielsweise Blühstreifen und Obstbäumen entstehen wertvolle Lebensräume für Insekten, Feldvögel und Kleinsäuger. Diese Flächen dienen nicht nur der Förderung der Biodiversität, sondern lenken auch Wildtiere gezielt aus empfindlichen Aufforstungsflächen heraus. So werden junge Bäume geschützt und die Artenvielfalt im Offenland gestärkt.
Landwirte, Forstbetriebe, Jäger und Ehrenamtliche arbeiten dabei Hand in Hand – unterstützt durch individuelle Beratung und gezielte Fördermaßnahmen.
Feld und Wald im Einklang
Sowohl im Wald als auch im Feld bestehen zahlreiche Möglichkeiten den Lebensraum für freilebende Wildtiere attraktiver zu machen. Das Projekt verbindet den Lebensraum Wald und Feld. Das übergreifende Ziel ist die Biodiversität auf beiden Seiten zu erhöhen und Wildkonzentrationen zu entzerren. Junge Wälder profitieren – ein klimastabiler Wald entsteht!
„Steht´s Reh im Feld und nicht im Wald
wachsen junge Bäume bald!“
Projektgebiet
Das Projektgebiet erstreckt sich über weite Teile von Ostwestfalen-Lippe, Teile des Kreises Soest sowie den Hochsauerlandkreis. Die Region ist geprägt von einer abwechslungsreichen Kulturlandschaft, in der Landwirtschaft, Wälder und Siedlungsräume eng miteinander verzahnt sind. Im Mittelpunkt des Projekts stehen Ackerflächen, die direkt an Waldränder angrenzen.
Machen Sie mit!
Mitmachen können alle naturschutzinteressierten Landnutzer, Grundeigentümer, Unterhaltungsverbände, Revierinhaber, Revierpächter und Landwirte aus dem ausgewiesenen Projektgebiet. Die teilnehmenden Akteure setzen dabei gezielt Naturschutzmaßnahmen auf ihren eigenen Flächen um und leisten so einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt. Interessierte können sich direkt bei der Stiftung Westfälische Kulturlandschaft melden und den Landschaftsinformationsbogen ausfüllen.
Wild-Lenkung:Bejagungsschneisen und Wildschadensvermeidung
Um Schäden an jungen Pflanzen und sensiblen Flächen zu vermeiden, setzen wir auf gezielte Wild-Lenkungsmaßnahmen. Durch angelegte Bejagungsschneisen und attraktive Bereiche für das Wild wird dessen Bewegung bewusst gelenkt. So findet es Nahrung und Rückzugsräume an vorgesehenen Stellen – und empfindliche Kulturen sowie Naturschutzflächen bleiben besser geschützt.
Diese Maßnahmen verbinden Natur- und Artenschutz mit einer praktischen Lösung zur Wildschadensvermeidung in der Landschaft.
Wildacker, Wildkräuterschneise, Strukturbrücken, Schauflächen
Hecken- und Waldrandpflege
Einige Tierarten der Kulturlandschaft suchen die Nähe zu Hecken und Waldrändern. Ziel des Projektes ist die gezielte Pflege solcher Bereiche durch Schaffung von Strukturen. So können fehlende Hecken nachgepflanzt oder vorhandene auf den Stock gesetzt werden. Erfolgen solche Maßnahmen in zeitlichen Abständen, werden sie durch unterschiedliche Wachstumsstadien zusätzlich aufgewertet und können Hecken und Waldränder über Jahre attraktiv halten.
Der häufig dichte Waldrand wird aufgelichtet und mithilfe strukturbildender Gehölze attraktiv für verschiedenste Tiere gestaltet: Die gezielte Entnahme einzelner Bäume im Waldrandbereich beispielsweise verbessert den Einfall des Sonnenlichtes und schafft einen struktur- und abwechslungsreichen Waldsaum für eine Vielzahl von Bewohnern.
Multiplikatoren schulen, vernetzen und motivieren
Um nachhaltige Veränderung und Wissenstransfer zu ermöglichen, ist die gezielte Förderung von Multiplikatorinnen und Multiplikatoren entscheidend. Durch passgenaue Schulungen werden sie fachlich gestärkt und befähigt, ihr Wissen wirkungsvoll weiterzugeben. Gleichzeitig schafft der Aufbau von Netzwerken einen Raum für Austausch, Inspiration und Zusammenarbeit. Motivation entsteht, wenn Engagement anerkannt wird, Erfolge sichtbar sind und klare Ziele Orientierung geben. So werden Multiplikatoren zu echten Motoren für Veränderung und Innovation.
Ansprechpartnerin
Fiona Holthus
Tel.: 05221/3420424
holthus[at]kulturlandschaft.nrw
Projektpartner
Stiftung Westfälische Kulturlandschaft
Hauptgeschäftsstelle
Münster
Schorlemerstraße 11
48143 Münster
Tel.: 0251 / 4175 147
info[at]kulturlandschaft.nrw
Geschäftsstelle Herford
Auf der Helle 16
32052 Herford
Tel.: 05221 / 34204.46
Die Stiftung Westfälische Kulturlandschaft wurde vom Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverband e.V. gegründet, um gemeinsam mit Naturschutz und Landwirtschaft neue Wege zur Bewahrung und Entwicklung der Kulturlandschaft in Westfalen-Lippe zu gehen.







