
Ein Projekt in der Zusammenarbeit mit der Kreisjägerschaft Unna e.V.
Die Kreisjägerschaft Unna vertritt die Interessen vieler aktiver Jägerinnen und Jäger auf einer jagdbaren Fläche von 50.204 ha mit 144 Jagdbezirken in acht Hegeringen. Als staatlich geprüften Naturschützern liegt der Fokus der Jägerinnen und Jäger auf dem Erhalt der Natur und des freilebenden Wildes. Durch die Bestandsregulation von Beutegreifern sowie das Anlegen von Grünstreifen und Hecken werden Niederwildbestände, geschützte Amphibien und bodenbrütende Vögel gesichert.
Wir unterstützen das Projekt:

Worum geht es:
Trotz der vielfältigen Lebensräume im Kreis Unna gehen viele Tierarten in ihrem Bestand zurück. Spitzenreiter dabei ist das Rebhuhn: Neun von zehn Rebhühnern gibt es nicht mehr!
Auch andere Tiere, wie Schmetterlinge oder Insekten, sind seit einigen Jahrzehnten erheblich weniger geworden. Die Gründe hierfür sind vielfältig und hängen letztlich auch damit zusammen, wie wir unsere Kulturlandschaft nutzen und pflegen.
Deshalb setzen sich Jagd und Landwirtschaft dafür ein, neue Ideen und Lösungen in die Tat umzusetzen. Gemeinsam können wir daran arbeiten, die Lebensräume im Kreis Unna nachhaltig und lebenswert zu erhalten.
Vorkommen in der Kulturlandschaft
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Verlust Schmetterlinge
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Verlust Feldvögel allgemein
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Verlust Rebhühner
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Verlust Insekten
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Verlust Ackerwildkräuter
"Naturschutz ist mehr als Bäume pflanzen!"
Johannes Laurenz Vorsitzender KJS Unna
Das Projekt UNsere NAtur
Das Projektgebiet erstreckt sich über das gesamte Kreisgebiet Unna. In dieser abwechslungsreichen Kulturlandschaft finden unterschiedlichste Nutzungen statt: Von intensivem Ackerbau bis hin zu reiner Waldwirtschaft ist alles dabei. Darüber hinaus wird der Kreis auch durch die Nähe zum Ruhrgebiet und Siedlungs- und Ballungszentren geprägt. Viele Tierarten finden hier ihren Lebensraum.

Ihre Spende mit einem Scan!
Scannen Sie den QR-Code mit Ihrer Banking-App und unterstützen Sie direkt das Projekt der KJS Unna. Einfach, schnell und sicher.
Vielen Dank!
Machen Sie mit!
Mitmachen können alle naturschutzinteressierten Landnutzer, Grundeigentümer, Unterhaltungsverbände, Revierinhaber, Revierpächter und Landwirte aus dem ausgewiesenen Projektgebiet. Ziel ist die gemeinsame Umsetzung von Maßnahmen zur Förderung der Biodiversität sowie eine fachkundige Beratung zum Prädatorenmanagement. Die teilnehmenden Akteure setzen dabei gezielt Naturschutzmaßnahmen auf ihren eigenen Flächen um und leisten so einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt. Seit dem Frühjahr 2025 ist die Teilnahme möglich. Interessierte können sich direkt bei der Stiftung Westfälische Kulturlandschaft oder alternativ bei der Kreisjägerschaft Unna melden.
Sie möchten helfen, haben aber keine eigene Fläche?
Auch ohne eigene Flächen können Sie einen wertvollen Beitrag zum Naturschutz leisten. Unterstützen Sie das Projekt mit einer Geldspende – damit können Maßnahmen zur Förderung der Biodiversität, die Anschaffung von Saatgut, Materialien oder weitere konkrete Umsetzungsschritte finanziert werden. Jeder Beitrag zählt und hilft dabei, Lebensräume für bedrohte Arten zu sichern und zu verbessern. Wenn Sie spenden möchten, klicken Sie einfach [hier]. Vielen Dank für Ihre Unterstützung!
Strukturbrücken
Strukturbrücken bringen Artenvielfalt in Wintergetreideschläge. Das Prinzip ist einfach: Bestehende Ackerschläge werden durch Blühstreifen und Blühflächen aufgelockert und strukturiert. Während das umgebende Getreide nach der Reife geerntet wird, bleibt die Blühfläche stehen und überbrückt die Zeit bis zum nächsten Pflanzenwachstum des umgebenden Getreides. Die eigens für dieses Projekt entwickelte Blühmischung aus regionalen Kräutern verbleibt ab der Aussaat des Wintergetreides bis zur Aussaat der Folgekultur auf der Fläche und erhöht somit die Biodiversität. Dadurch finden die Offenlandarten ganzjährig Deckung und Nahrung. Die Bewirtschaftung der Ackerfläche wird bei diesem Verfahren so wenig wie möglich behindert und ein
Sicherheitsabstand zu störenden Strukturen wie Straßen, Bäumen und Freileitungen bewahrt. Je breiter die Strukturbrücken angelegt werden, desto geringer ist der Prädationsdruck auf die Offenlandarten.
Als großer Vorteil der Maßnahme gilt die einfache Handhabung für den Landwirt. Dieser kann die Strukturbrücke im ELAN als „Blüh- und Bejagungsschneise“ angeben und braucht keine Flächen auszuzeichnen. Die Gesamtfläche darf bis zu 20% des Ackerschlages (Angaben ohne Gewähr) betragen. Die Vorgewende werden nicht mit ausgedrillt, um die Blühflächen sauber „umfahren“ zu können. Somit wird die Bewirtschaftung nur geringfügig beeinträchtigt.
Die Umsetzung dieser Maßnahme ist nach derzeitgen Fördervorgaben auf maximale Praktikabilität für landwirtschaftliche Betriebe bei gleichzeitig höchster ökologischer Wirksamkeit ausgelegt und soll als Vorbild für kooperative Naturschutzmaßnahmen dienen.
Hecken- und Waldrandpflege
Einige Tierarten der Kulturlandschaft suchen die Nähe zu Hecken und Waldrändern. Ziel des W-Land-Projektes ist die gezielte Pflege solcher Bereiche durch Schaffung von Strukturen. So können fehlende Hecken nachgepflanzt oder vorhandene auf den Stock gesetzt werden. Erfolgen solche Maßnahmen in zeitlichen Abständen, werden sie durch unterschiedliche Wachstumsstadien zusätzlich aufgewertet und können Hecken und Waldränder über Jahre attraktiv halten.
Der häufig dichte Waldrand wird aufgelichtet und mithilfe strukturbildender Gehölze attraktiv für verschiedenste Tiere gestaltet: Die gezielte Entnahme einzelner Bäume im Waldrandbereich beispielsweise verbessert den Einfall des Sonnenlichtes und schafft einen struktur- und abwechslungsreichen Waldsaum für eine Vielzahl von Bewohnern.
Kleingewässer
Wasser ist das wichtigste Element in unserer Landschaft. Nahezu jede Art ist auf Wasserflächen angewiesen.
Viele Kleingewässer verlanden oder verschlammen mit der Zeit. Wir planen mit Ihnen Maßnahmen zur Gewässerpflege mit dem Ziel, das Gewässer und die Randbereiche ökologisch zu optimieren. Denkbar sind etwa der Rückschnitt von Weiden, das gezielte Entfernen standortfremder Gehölze oder das Entschlammen. Gemeinsam planen wir das Vorhaben und unterstützen Sie bei der fachlichen Umsetzung oder möglichen Förderungen.
Feldgräben
Gräben geben Struktur und sind Lebensadern der Kulturlandschaft. Es gibt viele Möglichkeiten, Gräben aufzuwerten. Schon eine einseitige Mahd erhält Altgrasstrukturen, die für Bodenbrüter und Insekten attraktiv sind und gleichzeitig den Wasserabfluss garantieren. So lassen sich mit relativ einfachen Maßnahmen in der Feldflur attraktive Rückzugsorte für Insekten und Wildtiere erhalten.
Vertragsnaturschutz
Zusätzlich zu den projekteigenen Maßnahmen können ökologisch hochwertige Maßnahmen aus dem Bereich des Vertragsnaturschutzes geplant werden. Vorrangig können hierbei Kombinationsmaßnahmen aus Brache, Blühstreifen oder extensivem Getreideanbau angeregt werden.
Jungtiere schützen
Der Schutz von Jungtieren erfordert ein umfassendes Vorgehen, das über die Gestaltung von Biotopen und Lebensräumen hinausgeht. Ein wichtiger Aspekt ist dabei der Einfluss von Prädatoren, der gezielt in den Blick genommen wird. In enger Zusammenarbeit können individuelle Konzepte für ein angepasstes Prädatorenmanagement entwickelt werden – passgenau abgestimmt auf die jeweiligen Revierverhältnisse und örtlichen Gegebenheiten. Ergänzend dazu gibt es wertvolle Tipps und Denkanstöße, etwa zur Fallenjagd und anderen Maßnahmen, die einen wirksamen Beitrag zum Schutz der Jungtiere leisten können.
Multiplikatoren schulen, vernetzen und motivieren
Um nachhaltige Veränderung und Wissenstransfer zu ermöglichen, ist die gezielte Förderung von Multiplikatorinnen und Multiplikatoren entscheidend. Durch passgenaue Schulungen werden sie fachlich gestärkt und befähigt, ihr Wissen wirkungsvoll weiterzugeben. Gleichzeitig schafft der Aufbau von Netzwerken einen Raum für Austausch, Inspiration und Zusammenarbeit. Motivation entsteht, wenn Engagement anerkannt wird, Erfolge sichtbar sind und klare Ziele Orientierung geben. So werden Multiplikatoren zu echten Motoren für Veränderung und Innovation.
Wir sagen Danke
Die Maßnahmen dieses Projektes sind für verschiedene Zielarten bestimmt.
Lesen Sie mehr zu den Zielarten in der PIN-Datenbank.

Ansprechpartner


Hendrik Specht
M.Sc. Landschaftsökologie
Tel.: 0251/ 41 75 187
specht[at]kulturlandschaft.nrw
Projektpartner



Stiftung Westfälische Kulturlandschaft
Hauptgeschäftsstelle
Münster
Schorlemerstraße 11
48143 Münster
Tel.: 0251 / 4175 147
info[at]kulturlandschaft.nrw
Geschäftsstelle Herford
Auf der Helle 16
32052 Herford
Tel.: 05221 / 34204.46
Die Stiftung Westfälische Kulturlandschaft wurde vom Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverband e.V. gegründet, um gemeinsam mit Naturschutz und Landwirtschaft neue Wege zur Bewahrung und Entwicklung der Kulturlandschaft in Westfalen-Lippe zu gehen.